Biologie der Bäume
Magie der Bäume
Für die Menschen früherer Zeiten war das scheinbare Sterben der Bäume im Winter und die “Wiedergeburt” im Frühjahr ein geheimnisvolles Abbild des menschlichen Lebens und Sterbens. Solche Gedanken sind noch immer lebendig. So wird in vielen Dörfern ein Maibaum aufgestellt – gerade wenn sich ringsumher die Natur wieder begrünt. Die Germanen befestigten im Winter grüne Zweige über ihren Türen, um sich vor bösen Geistern zu schützen.
Oft sah man die Bäume als Wohnort magischer Wesen an. Die Germanen etwa verehrten die Eiche als Baum des Gewittergottes Donar. Bei den Griechen war sie dem Zeus heilig. Und die Druiden, die keltischen Priester, schnitten (wie jeder Asterix-Leser weiß ) mit goldenen Sicheln die Misteln von den Eichen. Die Linde dagegen galt seit altersher als Gerichtsbaum: Unter ihrem Kronendach wurde Recht gesprochen. Und noch heute ritzen gelegentlich Liebespaare die Anfangsbuchstaben ihrer Namen (verbotenerweise) in die Rinde eines Baums, von einem Herz umrahmt. Auch hier schwingt noch ein Rest des Glaubens an die Magie der Bäume mit. So dauerhaft wie der Baum soll auch die Liebe sein.
Nach alten Mythen hat die gesamte Welt die Form eines Baums. Seine Wurzeln reichen bis in die Unterwelt hinab. Der Stamm trägt auf seinen unteren Zweigen die Erde, die man sich als Scheibe vorstellte. Die oberen Zweige bilden den Himmel, die Blätter sind die Wolken, seine Knospen die Sterne.
Auch im Christentum spielen Bäume eine wesentliche Rolle. Im Paradies stand der “Baum der Erkenntnis”, von dessen Frucht Adam und Eva trotz Gottes Verbot aßen. Zweimal haben Bäume nach christlicher Vorstellung die Menschheit errettet: Sie lieferten das Holz, aus dem Noah die Arche baute. Und auch das Kreuz, an das sich Jesus schlagen ließ, um die Menschen zu erlösen, war aus Holz.
Und wer bewundert nicht die himmelwärts strebenden, schlanken Säulen in einer gotischen Kathedrale, etwa im Kölner Dom, im Ulmer oder im Freiburger Münster, die hoch droben mit Bögen verbunden sind? Nicht zufällig erinnern sie an die hochragenden Stämme eines Buchenwaldes und ihr Kronendach.
Wissenswertes über Bäume
Laubbaum – Nadelbaum
Breite Blätter oder schmale Nadeln – beide Blattformen haben interessante Vor- und Nachteile. mehr …
Liebe zum Baum
"Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit", schrieb der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse. mehr …
Magie der Bäume
Baumarchitektur
Wassertransport
Wurzeln
Hinter der Borke
Grünes Frühjahr
Der Winter ist vorbei, die Tage werden länger, Frostnächte selten, die Sonne gewinnt an Kraft. Da ist es für die Laubbäume Zeit, ihren Blattschmuck zu entfalten und mit der Photosynthese zu beginnen. mehr …
Von Blüte zu Blüte
Zur Fortpflanzung der Bäume gehören Blüten. Manche sind prachtvoll, wie bei der Magnolie, andere eher unscheinbar. Und manchmal machen sie sich unangenehm bemerkbar. mehr …
Raupen im Anmarsch
Leckere Früchte
Bäume möchten wie jede Pflanze und jedes Tier für Nachkommen sorgen und produzieren dafür Samen. Die können je nach Art sehr unterschiedlich aussehen. Es können Nüsse sein, Früchte wie Äpfel oder Kirschen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern oder etwa die geflügelten Samenkörnchen von Birken oder Ahorn. Geraten sie in eine geeignete Umgebung, können sie zu einem neuen Baum heranwachsen. mehr …
Herbstfarben
Kurz bevor sie in ihre Winterruhe gehen, veranstalten Laubbäume ein prächtiges Farbspektakel. Ausgelöst wird es durch die abnehmende Tageslänge. Sie färben ihre Blätter und lassen sie in der Herbstsonne in unzähligen gelben, orangen und roten Farbtönen strahlen. mehr …
Baum als Biotop
Jeder Baum birgt eine Fülle spezieller Klein-Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Allein die Blätter etwa einer großen Eiche haben zusammen etwa die Fläche eines Olympia-Schwimmbeckens. Kaum weniger Platz bieten Äste, Stamm, die zerfurchte Borke und das Wurzelgeflecht. Der Baum bietet daher unzähligen Lebewesen Versteck, Fortpflanzungsmöglichkeiten, Winterquartier und Nahrung. mehr …
Profiteure des Baumtods
Selbst ein toter Baum spendet noch Leben. Denn er steckt ja noch voller energiereicher Stoffe, die als Nahrung brauchbar sind. Sofort stellen sich daher Pilze, Tiere und Pflanzen ein, die ihn weiter abbauen und dadurch ihr eigenes Dasein fristen. mehr …
Müllwerker des Lebens
Im Herbst fallen von einem großen Baum weit über hunderttausend Blätter ab. Schon nach wenigen Jahren könnte man durch die Laubschicht nicht mehr durchkommen, und innerhalb einiger Jahrzehnte wäre der ganze Baum im Laub erstickt.
Dass es nicht soweit kommt, ist das Werk von winzigen Lebewesen, den Abfallverwertern der Natur. Sie zerraspeln und zernagen die Blätter, bauen sie zu immer einfacheren Stoffen ab und erzeugen schließlich daraus Humus – von Leben durchwebte, fruchtbare Erde. mehr …
Nützliche Bäume
Überlegen Sie einmal, auf was Sie alles verzichten müssten, wenn es keine Bäume gäbe. Sie könnten weder Äpfel noch Birnen, weder Nüsse noch Zitronen essen. Kakao und Kaffee fielen weg. Fußboden,Tisch, Stuhl und Schrank wären vielleicht aus Stein, Kunststoff oder Metall statt aus Holz. mehr …
Welt aus Holz
Was wären wir ohne das Holz, das wir den Bäumen verdanken? Es ist nicht nur schön und vielseitig einsetzbar, Holz ist auch bemerkenswert fest – schließlich sorgt es für die Standfestigkeit der Baumriesen. Im Handel kann man unter Hunderten von Sorten wählen. mehr …
Apotheke der Bäume
Die Kenntnis von den Heilkräften vieler Bäume ist schon sehr alt. Wahrscheinlich wussten schon die Steinzeitmenschen darum, die sicher gute Naturbeobachter waren. Selbst Schimpansen nutzen manche Bäume gezielt zu Heilzwecken. mehr …
Baum als Kalender
Jedes Jahr legt der Baum eine neue Holzschicht an, die sich wie ein Mantel um die alte legt und im Querschnitt als Ring erscheint. In diesen Jahresringen spiegelt sich die Lebensgeschichte eines Baumes. Sie dienen zudem Vorgeschichtsforschern als Hilfe zur Datierung alter Holzreste, etwa von gesunkenen Hanse-Schiffen. mehr …