Biologie der Bäume

“Vorsicht! Raupen im Anmarsch!”

Im Tierreich und unter den Kleinlebewesen gibt es zahlreiche “hungrige Mäuler”, für die ein Baum oder seine Teile vor allem Nahrung bedeuten. In kleiner Anzahl ist das für den Baum kein Problem, das kann er locker verkraften. Wenn Raupen die Blätter fressen oder Hagel das Grün zerfetzt, ist das für einen Baum nicht so schlimm. Blätter kann er notfalls schnell nachbilden. Ganz anders ist es mit der Rinde und der empfindlichen Wachstumsschicht darunter – hier wirken sich Schäden viel stärker und dauerhafter aus. Und gerade hier locken die Nährstoffe besonders viele Tiere an, die mit den unterschiedlichsten Tricks an diese Nahrungsquelle herankommen möchten.

Fraßspuren

Klein, aber sehr hungrig: Raupe auf einem Buchenblatt.

Fraßgänge des Borkenkäfers

Nach Abschälen der Rinde zeigen sich die Fraßspuren von Borkenkäfern.

Berüchtigte Baumfeinde sind die Borkenkäfer. Sie nagen zunächst einen langen Gang tief in die Rinde. Dort legt das Weibchen seine Eier, und die ausgeschlüpften Larven fressen sich nun ihrerseits davon abzweigende Gänge, die in einer kleinen Kammer enden. Hier verpuppen sie sich, verwandeln sich in den Käfer und gelangen schließlich durch einen neugebohrten Fluchttunnel ins Freie.
Treten sie einzeln auf, kann sich der Baum ihrer noch erwehren. Aber bei Massenbefall an Bäumen, die vielleicht schon durch Abgase oder Trockenheit geschädigt sind, wirken sie tödlich: Sie zerstören Kambium und Saftleitungsbahnen.
Freilich stehen Bäume Schadinsekten nicht wehrlos gegenüber. Sie tränken zum Beispiel Rinde, Blätter und manchmal sogar die Blüten mit Giften und abschreckend wirkenden, oft stark und aromatisch riechenden Stoffen. Die Nadelbäume sondern zähes Harz ab, an dem die Plagegeister festkleben. Es erstarrt an der Luft und verschließt zuverlässig die Wunde. Wer schon einmal auf einem harzigen Baumstamm gesessen hat, weiß wie hartnäckig dieser Stoff klebt.
Zudem können sich Bäume gegenseitig warnen. Normalerweise braucht ein Baum nicht allzuviele Giftstoffe bilden und setzt seine Kräfte lieber anders ein, etwa in die Samenproduktion. Wird ein Baum von Raupen angegriffen, fährt er die Produktion der Abwehrstoffe rasch hoch. Darüber hinaus aber schickt er gasförmige Stoffe in die Luft, die wie ein Warnsignal wirken: “Achtung, Raupen!” Die benachbarten Bäume der gleichen Art bilden daraufhin ebenfalls Giftstoffe, selbst wenn noch keine Raupe an ihnen geknabbert hat.

Wissenswertes über Bäume

Laubbaum – Nadelbaum

Breite Blätter oder schmale Nadeln – beide Blattformen haben interessante Vor- und Nachteile. mehr …

Liebe zum Baum

"Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit", schrieb der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse. mehr …

Magie der Bäume
Für die Menschen früherer Zeiten war das scheinbare Sterben der Bäume im Winter und die “Wiedergeburt” im Frühjahr ein geheimnisvolles Abbild des menschlichen Lebens und Sterbens.  mehr …
Baumarchitektur
Es ist mitunter recht lehrreich, die Natur mit den Augen eines Technikers oder Architekten anzusehen, denn erst im Vergleich mit unseren menschlichen Bemühungen kann man ihre Wunder richtig würdigen.  mehr …
Wassertransport
An heißen Sommertagen suchen wir die Nähe von Bäumen. Besonders in der Stadt, wenn sich die Wärme in den Straßenschluchten staut. Denn die Bäume geben nicht nur Schatten, um sie herum ist die Luft deutlich kühler und feuchter.  mehr …
Wurzeln
Sicher ist Ihnen im Wald nach einem schweren Sturm schon einmal ein umgekippter Baum begegnet, dessen Wurzel eine große, tellerförmige Scheibe Waldboden herausgehoben hat. Da kann man studieren, was sonst das Dunkel der Erde verbirgt.  mehr …
Hinter der Borke
So stabil und trutzig ein großer Baumstamm auch wirkt - das Bauprinzip, von außen nach innen zu wachsen, hat einen schweren Nachteil: Gerade seine lebenswichtigen Teile, nämlich die empfindlichen Wachstumsschichten, liegen nahe der Oberfläche.  mehr …
Grünes Frühjahr

Der Winter ist vorbei, die Tage werden länger, Frostnächte selten, die Sonne gewinnt an Kraft. Da ist es für die Laubbäume Zeit, ihren Blattschmuck zu entfalten und mit der Photosynthese zu beginnen.  mehr …

Von Blüte zu Blüte

Zur Fortpflanzung der Bäume gehören Blüten. Manche sind prachtvoll, wie bei der Magnolie, andere eher unscheinbar. Und manchmal machen sie sich unangenehm bemerkbar.  mehr …

Raupen im Anmarsch
Im Tierreich und unter den Kleinlebewesen gibt es zahlreiche "hungrige Mäuler", für die ein Baum oder seine Teile vor allem Nahrung bedeuten.  mehr …
Leckere Früchte

Bäume möchten wie jede Pflanze und jedes Tier für Nachkommen sorgen und produzieren dafür Samen. Die können je nach Art sehr unterschiedlich aussehen. Es können Nüsse sein, Früchte wie Äpfel oder Kirschen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern oder etwa die geflügelten Samenkörnchen von Birken oder Ahorn. Geraten sie in eine geeignete Umgebung, können sie zu einem neuen Baum heranwachsen.  mehr …

Herbstfarben

Kurz bevor sie in ihre Winterruhe gehen, veranstalten Laubbäume ein prächtiges Farbspektakel. Ausgelöst wird es durch die abnehmende Tageslänge. Sie färben ihre Blätter und lassen sie in der Herbstsonne in unzähligen gelben, orangen und roten Farbtönen strahlen.  mehr …

Baum als Biotop

Jeder Baum birgt eine Fülle spezieller Klein-Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Allein die Blätter etwa einer großen Eiche haben zusammen etwa die Fläche eines Olympia-Schwimmbeckens. Kaum weniger Platz bieten Äste, Stamm, die zerfurchte Borke und das Wurzelgeflecht. Der Baum bietet daher unzähligen Lebewesen Versteck, Fortpflanzungsmöglichkeiten, Winterquartier und Nahrung.  mehr …

Profiteure des Baumtods

Selbst ein toter Baum spendet noch Leben. Denn er steckt ja noch voller energiereicher Stoffe, die als Nahrung brauchbar sind. Sofort stellen sich daher Pilze, Tiere und Pflanzen ein, die ihn weiter abbauen und dadurch ihr eigenes Dasein fristen.  mehr …

Müllwerker des Lebens

Im Herbst fallen von einem großen Baum weit über hunderttausend Blätter ab. Schon nach wenigen Jahren könnte man durch die Laubschicht nicht mehr durchkommen, und innerhalb einiger Jahrzehnte wäre der ganze Baum im Laub erstickt.
Dass es nicht soweit kommt, ist das Werk von winzigen Lebewesen, den Abfallverwertern der Natur. Sie zerraspeln und zernagen die Blätter, bauen sie zu immer einfacheren Stoffen ab und erzeugen schließlich daraus Humus – von Leben durchwebte, fruchtbare Erde.  mehr …

Nützliche Bäume

Überlegen Sie einmal, auf was Sie alles verzichten müssten, wenn es keine Bäume gäbe. Sie könnten weder Äpfel noch Birnen, weder Nüsse noch Zitronen essen. Kakao und Kaffee fielen weg. Fußboden,Tisch, Stuhl und Schrank wären vielleicht aus Stein, Kunststoff oder Metall statt aus Holz.  mehr …

Welt aus Holz

Was wären wir ohne das Holz, das wir den Bäumen verdanken? Es ist nicht nur schön und vielseitig einsetzbar, Holz ist auch bemerkenswert fest – schließlich sorgt es für die Standfestigkeit der Baumriesen. Im Handel kann man unter Hunderten von Sorten wählen.  mehr …

Apotheke der Bäume

Die Kenntnis von den Heilkräften vieler Bäume ist schon sehr alt. Wahrscheinlich wussten schon die Steinzeitmenschen darum, die sicher gute Naturbeobachter waren. Selbst Schimpansen nutzen manche Bäume gezielt zu Heilzwecken.  mehr …

Baum als Kalender

Jedes Jahr legt der Baum eine neue Holzschicht an, die sich wie ein Mantel um die alte legt und im Querschnitt als Ring erscheint. In diesen Jahresringen spiegelt sich die Lebensgeschichte eines Baumes. Sie dienen zudem Vorgeschichtsforschern als Hilfe zur Datierung alter Holzreste, etwa von gesunkenen Hanse-Schiffen.  mehr …