Biologie der Bäume

Der Baum als Biotop

Jeder Baum birgt eine Fülle spezieller Klein-Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Allein die Blätter etwa einer großen Eiche haben zusammen etwa die Fläche eines Olympia-Schwimmbeckens. Kaum weniger Platz bieten Äste, Stamm, die zerfurchte Borke und das Wurzelgeflecht. Der Baum bietet daher unzähligen Lebewesen Versteck, Fortpflanzungsmöglichkeiten, Winterquartier und Nahrung.

Feuerwanzen

Feuerwanzen sammeln sich zeitweise an der zerklüfteten Borke.

Pflanze in Astgabel

Selbst eine moosbedeckte Astgabel kann zum Standort höherer Pflanzen werden.

Schwarzspecht

Hier hat ein Schwarzspecht ein Heim für seine Familie geschaffen.

Flechten

Bei guter Luftqualität siedeln sich zahlreiche Arten von Flechten auf der Rinde an.

Mehr als 100 Käferarten, rund 400 Schmetterlingsarten und Hunderte weitere Insektenspezies leben direkt oder indirekt von einer solchen Eiche. So manche Falterart etwa hat ihr Aussehen so angepasst, dass sie sich ungefährdet und praktisch unsichtbar auf der Baumrinde niederlassen kann. Vögel huschen auf der Suche nach Nahrung oder Schutz vor Greifvögel durchs Geäst. Sie bauen ihre Nester auf den Zweigen oder hämmern sich, wie die Spechte, eine Bruthöhle in den Stamm. Solche Höhlen werden dann später gern von Hummeln oder Siebenschläfern genutzt.
Besonders die Borke mit ihren vielen winzigen Hohlräumen und Nischen ist ein ideales Lebensraum für Insekten und ihre Larven, die dort auch gut geshützt die kalte Jahreszeit überstehen. Zudem gibt es Pilze, Flechten und Moose sowie zahlreiche Arten winziger Mikroalgen, die sich auf den Blättern oder der Borke der Eichen ansiedeln und ihrerseits wieder Lebensräume für unzählige Arten von Kleinstlebewesen darstellen.
Natürlich nutzen viele der Gäste den Baum auch als Futterquelle. Insektenlarven entwickeln sich in Früchten und Blüten, Raupen nagen an den Blättern, Blattminierer fressen sich innerhalb der Blätter voran, Gallwespen regen die Blätter zur Gallbildung an, die als Wiegen für ihre Larven dienen. Und natürlich haben es zahlreiche Arten auf die nahrhaften Früchte und Samen von Bäumen abgesehen. Das ist für den Baum meist kein großer Verlust. Im Gegenteil: Viele Tiere fressen die Früchte, scheiden die unverdaulichen Samenteile dann woanders mit dem Kot aus und tragen so zur Verbreitung der Baumart bei.

Eichengalle

Eichengalle – eine vom Baum unfreiwillig geschaffene Kinderstube.

Larve der Eichengallwespe

Normalerweise gut geschützt: Larve der Eichengallwespe an einer aufgeschnittenen Eichengalle.

Wissenswertes über Bäume

Laubbaum – Nadelbaum

Breite Blätter oder schmale Nadeln – beide Blattformen haben interessante Vor- und Nachteile. mehr …

Liebe zum Baum

"Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit", schrieb der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse. mehr …

Magie der Bäume
Für die Menschen früherer Zeiten war das scheinbare Sterben der Bäume im Winter und die “Wiedergeburt” im Frühjahr ein geheimnisvolles Abbild des menschlichen Lebens und Sterbens.  mehr …
Baumarchitektur
Es ist mitunter recht lehrreich, die Natur mit den Augen eines Technikers oder Architekten anzusehen, denn erst im Vergleich mit unseren menschlichen Bemühungen kann man ihre Wunder richtig würdigen.  mehr …
Wassertransport
An heißen Sommertagen suchen wir die Nähe von Bäumen. Besonders in der Stadt, wenn sich die Wärme in den Straßenschluchten staut. Denn die Bäume geben nicht nur Schatten, um sie herum ist die Luft deutlich kühler und feuchter.  mehr …
Wurzeln
Sicher ist Ihnen im Wald nach einem schweren Sturm schon einmal ein umgekippter Baum begegnet, dessen Wurzel eine große, tellerförmige Scheibe Waldboden herausgehoben hat. Da kann man studieren, was sonst das Dunkel der Erde verbirgt.  mehr …
Hinter der Borke
So stabil und trutzig ein großer Baumstamm auch wirkt - das Bauprinzip, von außen nach innen zu wachsen, hat einen schweren Nachteil: Gerade seine lebenswichtigen Teile, nämlich die empfindlichen Wachstumsschichten, liegen nahe der Oberfläche.  mehr …
Grünes Frühjahr

Der Winter ist vorbei, die Tage werden länger, Frostnächte selten, die Sonne gewinnt an Kraft. Da ist es für die Laubbäume Zeit, ihren Blattschmuck zu entfalten und mit der Photosynthese zu beginnen.  mehr …

Von Blüte zu Blüte

Zur Fortpflanzung der Bäume gehören Blüten. Manche sind prachtvoll, wie bei der Magnolie, andere eher unscheinbar. Und manchmal machen sie sich unangenehm bemerkbar.  mehr …

Raupen im Anmarsch
Im Tierreich und unter den Kleinlebewesen gibt es zahlreiche "hungrige Mäuler", für die ein Baum oder seine Teile vor allem Nahrung bedeuten.  mehr …
Leckere Früchte

Bäume möchten wie jede Pflanze und jedes Tier für Nachkommen sorgen und produzieren dafür Samen. Die können je nach Art sehr unterschiedlich aussehen. Es können Nüsse sein, Früchte wie Äpfel oder Kirschen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern oder etwa die geflügelten Samenkörnchen von Birken oder Ahorn. Geraten sie in eine geeignete Umgebung, können sie zu einem neuen Baum heranwachsen.  mehr …

Herbstfarben

Kurz bevor sie in ihre Winterruhe gehen, veranstalten Laubbäume ein prächtiges Farbspektakel. Ausgelöst wird es durch die abnehmende Tageslänge. Sie färben ihre Blätter und lassen sie in der Herbstsonne in unzähligen gelben, orangen und roten Farbtönen strahlen.  mehr …

Baum als Biotop

Jeder Baum birgt eine Fülle spezieller Klein-Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Allein die Blätter etwa einer großen Eiche haben zusammen etwa die Fläche eines Olympia-Schwimmbeckens. Kaum weniger Platz bieten Äste, Stamm, die zerfurchte Borke und das Wurzelgeflecht. Der Baum bietet daher unzähligen Lebewesen Versteck, Fortpflanzungsmöglichkeiten, Winterquartier und Nahrung.  mehr …

Profiteure des Baumtods

Selbst ein toter Baum spendet noch Leben. Denn er steckt ja noch voller energiereicher Stoffe, die als Nahrung brauchbar sind. Sofort stellen sich daher Pilze, Tiere und Pflanzen ein, die ihn weiter abbauen und dadurch ihr eigenes Dasein fristen.  mehr …

Müllwerker des Lebens

Im Herbst fallen von einem großen Baum weit über hunderttausend Blätter ab. Schon nach wenigen Jahren könnte man durch die Laubschicht nicht mehr durchkommen, und innerhalb einiger Jahrzehnte wäre der ganze Baum im Laub erstickt.
Dass es nicht soweit kommt, ist das Werk von winzigen Lebewesen, den Abfallverwertern der Natur. Sie zerraspeln und zernagen die Blätter, bauen sie zu immer einfacheren Stoffen ab und erzeugen schließlich daraus Humus – von Leben durchwebte, fruchtbare Erde.  mehr …

Nützliche Bäume

Überlegen Sie einmal, auf was Sie alles verzichten müssten, wenn es keine Bäume gäbe. Sie könnten weder Äpfel noch Birnen, weder Nüsse noch Zitronen essen. Kakao und Kaffee fielen weg. Fußboden,Tisch, Stuhl und Schrank wären vielleicht aus Stein, Kunststoff oder Metall statt aus Holz.  mehr …

Welt aus Holz

Was wären wir ohne das Holz, das wir den Bäumen verdanken? Es ist nicht nur schön und vielseitig einsetzbar, Holz ist auch bemerkenswert fest – schließlich sorgt es für die Standfestigkeit der Baumriesen. Im Handel kann man unter Hunderten von Sorten wählen.  mehr …

Apotheke der Bäume

Die Kenntnis von den Heilkräften vieler Bäume ist schon sehr alt. Wahrscheinlich wussten schon die Steinzeitmenschen darum, die sicher gute Naturbeobachter waren. Selbst Schimpansen nutzen manche Bäume gezielt zu Heilzwecken.  mehr …

Baum als Kalender

Jedes Jahr legt der Baum eine neue Holzschicht an, die sich wie ein Mantel um die alte legt und im Querschnitt als Ring erscheint. In diesen Jahresringen spiegelt sich die Lebensgeschichte eines Baumes. Sie dienen zudem Vorgeschichtsforschern als Hilfe zur Datierung alter Holzreste, etwa von gesunkenen Hanse-Schiffen.  mehr …