Baumportrait

Abendländischer Lebensbaum

Thuja occidentalis

Thuja occidentalis

Thuja occidentalis

Thuja occidentalis

Zapfen

Thuja occidentalis

Tiefgefurchte Rinde

Den Namen „Lebensbaum“ verdankt der Baum wohl seiner Wuchskraft. Er enthält ätherische Öle (Thujon) gegen Fressfeinde sowie Mikroorganismen. Zerriebene Blätter duften daher aromatisch. Doch trotz des verlockenden Namens sollte man keinen Teil von ihm verzehren, denn manche Inhaltsstoffe sind giftig (neurotoxisch), für Tiere unter Umständen sogar tödlich. Schon das Berühren der Zweigspitzen und der schuppenförmigen Blätter kann zu Rötungen der Haut und Juckreiz führen.

Früher wurde Tee aus den Blättern bisweilen für Abtreibungen benutzt, nicht selten mit Todesfolge auch für die Frau. Thujon ist zudem einer der wirksamen Bestandteile des Absinths und führte bei Menschen, die von diesem Schnaps abhängig wurden, bisweilen zu Schizophrenie und Selbstmord.

Heimat dieser Baumart ist der Nordosten der USA sowie Ostkanada. Dort gedeiht er besonders in sumpfigen Wäldern und auf Kliffs. Rascher wachsende Bäume, die ihn sonst verdrängen würden, können sich in solchen Umgebungen nicht halten.

Nach Europa kam der Baum um 1540. Hierzulande findet man ihn außer in Parks und Gärten oft auf Friedhöfen, teils als Hecke. Gärtner haben bereits über 300 Sorten dieser Baumart gezüchtet, die sich in Farbe, Wuchsform und Größe unterscheiden und Namen wie „Rheingold“, „Smaragd“, „Lutea“ oder „Brabant“ tragen.

Zumindest in Amerika kann der Baum über 1000 Jahre alt werden und weit über 20 Meter Höhe erreichen – das höchste bekannte Exemplar ist 34 Meter groß. Allerdings wächst er nur sehr langsam und schafft kaum 20 Zentimeter Höhenzuwachs pro Jahr. Dafür ist das Holz besonders fest. In der traditionellen indianischen Ojibwe-Kultur ist der Baum Gegenstand heiliger Legenden und gilt wegen seiner zahlreichen Verwendungszwecke als göttliches Geschenk an die Menschheit. Die Indianer nutzten ihn unter anderem zum Bau von Häusern und Booten sowie als Medizin.

Bereits im Spätherbst legt der Baum zahlreiche Blüten an, die sich im April entwickeln. Im Herbst entstehen daraus männliche und weibliche Zapfen. Die rötlichen männlichen Zapfen sind etwa 2 Millimeter groß, die aufrecht stehenden weiblichen Zapfen etwa 10 bis 15 Millimeter lang. Meist hängen sie in solch großer Zahl am Baum, dass sie dessen Aussehen ins Bräunliche verschieben. Jeder Zapfen enthält acht geflügelte Samen von etwa 5 Millimetern Größe.

Wissenswertes über Bäume

Laubbaum – Nadelbaum

Breite Blätter oder schmale Nadeln – beide Blattformen haben interessante Vor- und Nachteile. mehr …

Liebe zum Baum

"Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit", schrieb der deutsche Schriftsteller Hermann Hesse. mehr …

Magie der Bäume
Für die Menschen früherer Zeiten war das scheinbare Sterben der Bäume im Winter und die “Wiedergeburt” im Frühjahr ein geheimnisvolles Abbild des menschlichen Lebens und Sterbens.  mehr …
Baumarchitektur
Es ist mitunter recht lehrreich, die Natur mit den Augen eines Technikers oder Architekten anzusehen, denn erst im Vergleich mit unseren menschlichen Bemühungen kann man ihre Wunder richtig würdigen.  mehr …
Wassertransport
An heißen Sommertagen suchen wir die Nähe von Bäumen. Besonders in der Stadt, wenn sich die Wärme in den Straßenschluchten staut. Denn die Bäume geben nicht nur Schatten, um sie herum ist die Luft deutlich kühler und feuchter.  mehr …
Wurzeln
Sicher ist Ihnen im Wald nach einem schweren Sturm schon einmal ein umgekippter Baum begegnet, dessen Wurzel eine große, tellerförmige Scheibe Waldboden herausgehoben hat. Da kann man studieren, was sonst das Dunkel der Erde verbirgt.  mehr …
Hinter der Borke
So stabil und trutzig ein großer Baumstamm auch wirkt - das Bauprinzip, von außen nach innen zu wachsen, hat einen schweren Nachteil: Gerade seine lebenswichtigen Teile, nämlich die empfindlichen Wachstumsschichten, liegen nahe der Oberfläche.  mehr …
Grünes Frühjahr

Der Winter ist vorbei, die Tage werden länger, Frostnächte selten, die Sonne gewinnt an Kraft. Da ist es für die Laubbäume Zeit, ihren Blattschmuck zu entfalten und mit der Photosynthese zu beginnen.  mehr …

Von Blüte zu Blüte

Zur Fortpflanzung der Bäume gehören Blüten. Manche sind prachtvoll, wie bei der Magnolie, andere eher unscheinbar. Und manchmal machen sie sich unangenehm bemerkbar.  mehr …

Raupen im Anmarsch
Im Tierreich und unter den Kleinlebewesen gibt es zahlreiche "hungrige Mäuler", für die ein Baum oder seine Teile vor allem Nahrung bedeuten.  mehr …
Leckere Früchte

Bäume möchten wie jede Pflanze und jedes Tier für Nachkommen sorgen und produzieren dafür Samen. Die können je nach Art sehr unterschiedlich aussehen. Es können Nüsse sein, Früchte wie Äpfel oder Kirschen, Eicheln, Kastanien, Bucheckern oder etwa die geflügelten Samenkörnchen von Birken oder Ahorn. Geraten sie in eine geeignete Umgebung, können sie zu einem neuen Baum heranwachsen.  mehr …

Herbstfarben

Kurz bevor sie in ihre Winterruhe gehen, veranstalten Laubbäume ein prächtiges Farbspektakel. Ausgelöst wird es durch die abnehmende Tageslänge. Sie färben ihre Blätter und lassen sie in der Herbstsonne in unzähligen gelben, orangen und roten Farbtönen strahlen.  mehr …

Baum als Biotop

Jeder Baum birgt eine Fülle spezieller Klein-Lebensräume für eine Vielzahl von Lebewesen. Allein die Blätter etwa einer großen Eiche haben zusammen etwa die Fläche eines Olympia-Schwimmbeckens. Kaum weniger Platz bieten Äste, Stamm, die zerfurchte Borke und das Wurzelgeflecht. Der Baum bietet daher unzähligen Lebewesen Versteck, Fortpflanzungsmöglichkeiten, Winterquartier und Nahrung.  mehr …

Profiteure des Baumtods

Selbst ein toter Baum spendet noch Leben. Denn er steckt ja noch voller energiereicher Stoffe, die als Nahrung brauchbar sind. Sofort stellen sich daher Pilze, Tiere und Pflanzen ein, die ihn weiter abbauen und dadurch ihr eigenes Dasein fristen.  mehr …

Müllwerker des Lebens

Im Herbst fallen von einem großen Baum weit über hunderttausend Blätter ab. Schon nach wenigen Jahren könnte man durch die Laubschicht nicht mehr durchkommen, und innerhalb einiger Jahrzehnte wäre der ganze Baum im Laub erstickt.
Dass es nicht soweit kommt, ist das Werk von winzigen Lebewesen, den Abfallverwertern der Natur. Sie zerraspeln und zernagen die Blätter, bauen sie zu immer einfacheren Stoffen ab und erzeugen schließlich daraus Humus – von Leben durchwebte, fruchtbare Erde.  mehr …

Nützliche Bäume

Überlegen Sie einmal, auf was Sie alles verzichten müssten, wenn es keine Bäume gäbe. Sie könnten weder Äpfel noch Birnen, weder Nüsse noch Zitronen essen. Kakao und Kaffee fielen weg. Fußboden,Tisch, Stuhl und Schrank wären vielleicht aus Stein, Kunststoff oder Metall statt aus Holz.  mehr …

Welt aus Holz

Was wären wir ohne das Holz, das wir den Bäumen verdanken? Es ist nicht nur schön und vielseitig einsetzbar, Holz ist auch bemerkenswert fest – schließlich sorgt es für die Standfestigkeit der Baumriesen. Im Handel kann man unter Hunderten von Sorten wählen.  mehr …

Apotheke der Bäume

Die Kenntnis von den Heilkräften vieler Bäume ist schon sehr alt. Wahrscheinlich wussten schon die Steinzeitmenschen darum, die sicher gute Naturbeobachter waren. Selbst Schimpansen nutzen manche Bäume gezielt zu Heilzwecken.  mehr …

Baum als Kalender

Jedes Jahr legt der Baum eine neue Holzschicht an, die sich wie ein Mantel um die alte legt und im Querschnitt als Ring erscheint. In diesen Jahresringen spiegelt sich die Lebensgeschichte eines Baumes. Sie dienen zudem Vorgeschichtsforschern als Hilfe zur Datierung alter Holzreste, etwa von gesunkenen Hanse-Schiffen.  mehr …